Eines meiner Hauptmerkmale ist, dass ich gerne koche, aber, ich esse auch gerne…
Da hats der Liebe Gott gut mit mir gemeint, denn unter diesem Gesichtspunkt hat er mich in das richtige Land geschickt. Das Land der 1000 Farben, 1000 Gerüche und der reichsten kulinarischen Kultur, die ich je kennengelernt habe… Wenn ich Italien mit meinem Herkunftsland Österreich vergleiche, stelle ich jedoch zu meinem Bedauern fest, dass auch hier die Globalisierung sich schleichend verbreitet und einen Prozess in Gang setzt, den man nur schwer wieder rückgängig machen kann – den Verlust von Kultur und Identität – genau das, was jedes Land und seine Bewohner einzigartig macht.

Ich sehe zunehmend raffinierte Lebensmittel, Fast Food Ketten die über Nacht aus dem Boden gestampft werden (wenn man bedenkt das der Ottonormalverbraucher circa 10 genhemigungen braucht um ein Fenster zu vergrößern, versteht man was Mafia bedeutet und wo sie beheimatet ist). Die kleinen Bauern kämpfen immer mehr darum um mit den großen Industrien, die zur Zeit die Welt beherrschen, Schritt zu halten. Sie sind es, die praktisch für uns entscheiden, was wir essen sollen. Und wenn man sich die Ausbeutung der Landwirtschaft auf allen Ebenen ansieht, versteht sogar ein Kind, dass dieses Essen nur schaden kann… Es liegt an uns und den nächsten Generationen, diesen Prozess umzukehren, auch wenn es einen enormen Aufwand verlangt, aber, ich bin mir sicher, dass es sich lohnen wird. Jeder der einen Garten besitzt und die Setzlinge im Garten beim wachsen beobachten kann, sieht wie aus einem winzigen Samen, mit Liebe und Hingabe, Blüten und Früchte heranwachsen… Ein bisschen wie Kindern beim wachsen zuzusehen – eine konkrete Investition für die Zukunft eben.

Wenn ich meinem Mann erzähle, dass ich einkaufen gehe, gehe ich meistens nicht in den Supermarkt, sondern in meinen Garten…Ich fülle meinen Korb mit frischen Obst und Gemüse und gehe damit zurück in die Küche… Denn hier beginnt der Zauber… Ich schließe meine Augen und beginne alle Zutaten zu komponieren, zufrieden mit den Farben und Geschenken, die die Erde uns bietet… Natürlich kann es manchmal vorkommen, dass man für ein Rezept separat einkaufen gehen muss, aber in den meisten Fällen schaffe ich es Gerichte mit einfachen Zutaten zusammenstellen.

Jetzt werden diejenigen, die Kinder haben sich denken, gut aber wie bringt sie es zustande, dass die Kids das alles essen? Nun ja, sagen wir… Wer hungrig ist, hat keine Alternative… Manchmal hilft es aber auch einfach die Kinder beim Anbauen der Pflanzen und beim Pflücken mit einzubeziehen. Und siehe da, nach jahrelanger Anstrengung freue ich mich, wenn ich sehe wie meine Kleinen Bohnensuppe mit Zwiebeln essen und sich über einen zweiten Teller freuen.